Muss der Mensch nicht gierig sein?

Gier ist die Befriedigung von Bedürfnissen und Wünschen. Unterschieden wird zwischen geistlicher Gier und materieller Gier. Geistliche Gier ist zum Beispiel das Verlangen nach Wissen, dazu gehört auch der Wunsch nach guten Noten. Diese Art von Gier wird oft als „Ehrgeiz“ bezeichnet und ist dann durchaus positiv. Materielle Gier ist das Verlangen nach Besitz, beispielsweise wenn man sich viele Geschenke, Spielsachen oder das neueste Handy wünscht. Gesellschaftlich akzeptabel ist dies bis zu einer bestimmten Grenze, nämlich genau dann, wenn die Gier so groß wird, dass man nicht mehr nur Notwendiges besitzen möchte, sondern die Gier in Luxus ausartet.

Die meisten Psychologen vertreten die Meinung, dass Gier durchaus eine Krankheit ist – auch wenn dies offizell nicht zu einem Krankheitsbild gehört. Diesen Standpunkt vertritt auch Psychologin Ingrid Suprayan, die Geld als „die Droge mit dem höchsten Suchtpotential“ sieht.

Eine kleine Geschichte zur Anregung:

A und B sitzen am Tisch sie haben sich zwei Fische gebraten, der eine ist jedoch größer als der andere.
A sagt: „Nehm du dir zuerst einen! “
B nimmt sich den größeren.
Daraufhin sagt A: „Wieso hast du dir zuerst den Großen genommen, das ist doch gierig!“
B antwortet: „Wieso was hättest du denn gemacht?“
„Ich hätte mir nartürlich zuerst den kleineren genommen!“, erwidert A stolz.
„Ja siehst du, dann hätte ich doch auch den größeren bekommen“, lenkt B ein.

„Fehlstart — False Start“ von Andreas Klodt lizensiert unter (CC BY-NC-ND 2.0)