Sie sind weltberühmt und stammen aus ärmlichen Verhältnissen, sie sind die Superstars der Fussballwelt. Die brasilianischen Fussballer Ronaldo, Pele, Romario und viele mehr haben eines gemeinsam, sie stammen aus den Favelas von Rio de Janeiro, Sao Paulo oder anderen Millionenstädten. Diese Stars haben den wohl einzigen Weg genommen, mit dem man in Brasilien viel Geld verdienen und in der Gesellschaft aufsteigen kann. Es ist Fussball, der Nationalsport Brasiliens.

Er ist der König, der Fusballer des letzten Jahrhunderts, sein Name ist Edson Arantes do Nascimento besser bekannt als Pele. Er wurde 1940 in Tres Coracoes, einer Großstadt zwischen Rio und Sao Paulo geboren. 1952 wurde er von einen ehemaligen Nationalspieler entdeckt und wechselte vier Jahre später zum FC Santos nach Sao Paulo. Der Rest ist den Meisten wohl geläufig, mit siebzehn Jahren wurde Pele zum ersten Mal Weltmeister, zwei weitere Titel folgten 1962 und 1970. Zu seinen 1000 Ligator gab es in Brasilien am folgenden Tag schulfrei, weitere 363 sollten folgen.Schließlich ließ der Toptorjäger seine einzigartige Karriere bei New York Cosmos zusammen mit Franz Beckenbauer ausklingen. Noch heute wird Pele wie eine Art Nationalheld verehrt, er ist volksnah und sympathisch und bringt die Probleme im Land meistens auf dem Punkt, erst kürzlich meinte er, dass die Weltmeisterschaft dem Volk nichts nütze.

Ein recht exzentrischer Fussballer war Romario, er war maßgebend am Titelgewinn der Brasilianer 1994 in den USA beteiligt. Seine bekanntesten Vereine als Spieler waren der PSV Eindhoven, der FC Barcelona und Flamengo Rio. Eimal reiste Romario bei einem Tunier mit der Nationalmannschaft gar nicht erst an, mit der Begründung er wolle zu diesen Zeitpunkt lieber in Urlaub fahren. Nachdem er vom damals neuen Trainer zunächst nicht nominiert wurde, änderte der Trainer auf Druck der Öffentlichkeit hin seine Meinung und berief Romario in den WM-Kader für das Tunier in den USA. Romario seine Teinahme am Tunier geriet noch in Gefahr, als seine Mutter vor der Weltmeisterschaft entführt wurde und er kurzzeitig damit drohte nicht zu spielen, wenn seine Mutter nicht frei käme.Daraufhin wurde seine Mutter frei gelassen. Schließlich kündigte Romario den Titelgewinn Brasiliens an und hielt sein Versprechen ein. In den USA schoss er fünf Tore und verwandelte im Finale einen Elfmeter. Am Ende des Jahres wurde er schließlich zum Weltfussballer gewählt. Heute ist Romario Abgeordneter für die Sozialistische Partei Brasiliens und hat einen Parlamentssitz.

Wie man an seinen Ruhm auch in Brasilien kaputt gehen kann zeigt Garrincha. Er wurde 1933 im Urwald von Brasilien mit einen kaputten Rücken und zwei unterschiedlich langen Beinen geboren, um beweglicher zu werden begann er mit dem Fussballspielen. Schließlich kam Garrincha zu einen großen brasilianischen Club und wurde auch Nationalspieler, all dies war möglich da Garrincha unheimlich dribbelstark war. Bei der Weltmeisterschaft 1962 musste Garrincha Pele ersetzen, der sich in der Vorrunde verletzt hatte, und tat dies grandios. Er verhalf Brasilien letztendlich zum zweiten Titelgewinn nach 1958. Doch Garrincha war seit seinen zehnten Lebensjahr alkoholabhängig und kam nie vom Alkohol los. Nachdem er auf Grund seiner schweren Behinderungen nicht mehr spielen konnte, lebte Garrincha arm und verwaist. Auch seine fünfzehn Kinder konnten ihn nicht aus dem Alkohol retten. Schließlich starb Garrincha 1983 an Leberzirrhose. Nach ihm wurde das Stadion in seiner Heimatstadt benannt, wo ihm die Fans noch heute verehren.

 

„BRASIL“ von Eduardo Marquetti lizensiert unter CC BY-SA 2.0