Marie Sophie Nuhn 8g1

Ein schönes deftiges bayrisches Weißwürschtel?

oder doch lieber die würzige hessische Ahle Worscht?

Einigen wird jetzt das Wasser im Mund zusammen gelaufen sein, anderen ist der Appetit vergangen. Vielleicht essen diese  Menschen kein Schweinefleisch? Vielleicht kommen sie auch aus einem anderen Land und können sich nicht vorstellen, diese bei uns beliebten Delikatessen, jemals zu probieren. Dann tauschen wir doch mal die Rollen! Hier habe ich Ihnen sechs kuriose Spezialitäten aus aller Welt zusammengesucht, bei denen Ihnen der Appetit wirklich vegehen wird.

1. Balut – ausgebrütetes Vogelei

Balut ist ein angebrütetes, gekochtes Hühner- oder Entenei. Die Spezialität wird vor allem in Vietnam und auf den Philippinen gegessen. Das Ei wird ab dem 14. Brutstag verkauft, die vietnamesische Küche bevorzugt jedoch Eier ab dem 19. Brutstag, da der Embryo dann einen deutlich sichtbaren Körper angenommen hat. Das Eigelb schmeckt so, wie wir das Eigelb  hier kennen, das Küken schmeckt nach Huhn. Balut isst man mit Salz oder einer beliebigen Soße. Händler, die ihre Eier auf den Straßen der Philippinen verkaufen, geben meist noch eine kleiner Portion Salz mit. Möchte man das Ei essen, so muss man einen kleinen Teil der Schale abpellen, etwas Salz hinein streuen und die Flüssigkeit heraus schlürfen.  Nun kann das Ei komplett geschält und verzeht werden.

2. Casu Marzu – Schafmilchkäse mit Maden

Diese Delikatesse kommt aus Sardinien. Sie besteht aus einem Laib Käse, auf dem Fliegen ihre Eier ablegen. Die Larven, die aus diesen Eiern schlüpfen, graben sich dann in den Käse und leben dort. Durch den Verdauungsprozess der Larven bekommt der Käse seine typisch creminge Konsistenz. Bis 2005 war der Verkauf des Casu Marzu verboten, da man Sorge hatte, dass die Fliegen zuvor in Kontakt mit Kot oder Kadavern waren. Inzwischen wird der Käse wieder unter strengen Hygieneauflagen legal hergestellt und verkauft.

 

3. Gegrillte Ratte

Gegrillte Ratten werden vor allem in Teilen Kambodschas als Delikatesse bezeichnet. Geschmacklich erinnert Ratte an Schlange, welches wiederum an Aal erinnert. Doch man bekommt Ratte nicht nur in Kambodscha, die Ratte ist auch in Deutschland erhältlich. Dabei ist natürlich nicht die Rede von unserer Kanalratte, sondern von der Biberratte. Online können Sie das Fleisch für ca. 15 Euro pro Kilo bestellen.

4. Gehirn – Affenhirn

Früher wurde auch in Deutschland sehr viel Hirn konsumiert. Nachdem man jedoch herausfand, dass die BSE-Erkrankung durch den Verzehr von Nervengewebe verursacht werden kann, stellte man den Verzehr ein. In vielen anderen Ländern gehört es jedoch immer noch zu den Delikatessen. Rohes Hirn hat einen leicht nussigen Geschmack, während es gegart nach Leber schmecken soll. Meist wird das Hirn von Rindern, Kälbern und Hühnern verwendet, doch auch Affenhirn wird in manchen Teilen dieser Welt angeboten. Auch heute noch gibt es in in Asien vereinzelnt Restaurants in denen Affenhirn angeboten wird.

5. Nattō – fermentierte Sojabohnen

Das sogennante Nattō ist eine in Japan weitverbreitete Delikatesse. Nattō besteht aus fermentierten Sojabohnen und stellt viele Mitteleuropärer schon bei der Betrachtung vor eine große Herausforderung. Oftmals wird Nattō noch mit Honig gemischt. Isst man die Delikatesse dann, zieht der Honig dicke Fäden und der Anblick erinnert an eine schlecht gewordene Gemüsepfanne. Nattō wird auch hier zulande von gut ausgewählten Asialäden angeboten.

6. Surströmming – gegärter Hering

Der Surströmming kommt aus Schweden, wobei es sich um vergorenen Fisch handelt. Der Fisch wird in Dosen verkauft, welche sich aufgrund des Gärungsprozesses wölben können. Aus Angst, dass so eine Dose explodieren könne, haben wiele Flughäfen die Mitnahme des Fisches untersagt. Bei Menschen, die noch nicht in Bekanntschaft dieser Delikatesse gekommen sind, löst der Geruch und Geschmack des Fisches Ekelgefühle aus.

Mir persönlich ist es immer etwas flau im Magen geworden, als ich diesen Artikel geschrieben habe, da mir diese Spezialitäten sehr unappetitlich rüberkommen. Doch in anderen Ländern sich sie total normal und werden gerne gegessen. So unterscheiden sich die verschiedenen Kulturen. Andere Länder, andere Rezepte.