Marie Sophie Nuhn 8G1

Jeder hat seinen ganz eigenen Kindheitshelden. Von Benjamin Blümchen über Winnie Puuh bis zu Bibi und Tina ist alles dabei.

Ich, als Reitermädchen, hatte jedoch nur diese eine Legende vor mir: Halla. Sie war meine Kindheitsheldin.

Wenn ich an die Geschichte von der braunen Stute und ihrem Reiter dachte, fing mein ganzer Körper ganz komisch zu kribbeln an.

Diese Geschichte war etwas ganz Besonderes für mich und heute habe ich mich dazu entschlossen sie euch zu erzählen!

Halla, eine braune Hessenstute, wurde 1945 in Darmstadt geboren. Ihre Eltern waren Helene, eine Stute unbekannter Abstammung, und der Traberhengst Oberst. Am Anfang ihrer Karriere war Halla Rennpferd, doch aufgrund ihres großen Springvermögens wurde sie zum Hindernisrennpferd umgeschult. Schließlich wurde sie vom „Deutschen Olympia Komitee für Reiterei“ entdeckt und sollte in der Military eingesetzt werden. Halla galt als sehr schwieriges Pferd, weswegen sie mehrfach den Reiter wechselte. Trotz ihres großen Talents blieb sie erfolglos, bis der aufstrebende Springreiter Hans Günter Winkler das Pferd im Jahre 1951 übernahm. Zusammen als Team gewannen sie dreimal Olympiagold und insgesamt 125 Springen. Nachdem Halla am 25. Oktober 1960 aus dem Sport verabschiedet wurde, diente sie noch als Zuchtstute. Insgesamt acht Fohlen brachte sie zur Welt, wobei jedoch keines so erfolgreich war, wie ihre Mutter.

17. Juni 1956: Hans Günter Winkler und Halla gehen in die entscheidende Runde des Olympiapacours von Stockholm. Winkler war zu diesem Zeitpunkt sehr krank, doch da er die deutsche Mannschaft nicht aus der Wertung fallen lassen wollte, pumpte er sich voll mit schmerzstillenden Spritzen und Zäpfchen. Aus zahlreichen Quellen soll er sogar Morphin zu sich genommen haben. Durch diese starken Schmerzmittel war Winkler vor dem Start wie benommen und konnte sich nur mit Hilfe eines starken Kaffees und durch ständiges Schütteln wachhalten. In diesem Zustand konnte Winkler Halla nur noch an die Hindernisse heranführen, alle anderen Signale, mit Hilfe von Schenkeldruck, konnte er nicht mehr ausführen. Über jedem Sprung schrie Winkler, der sich kaum noch im Sattel halten konnte, vor Schmerzen auf.

Fehlerlos brachte Halla Winkler durch den Pacours und beim letzten Hindernis rief der Reporter Hans-Heinrich Isenbart begeistert den berühmt gewordenen Satz:

„Und Halla lacht, als wüsste sie, um was es geht!“