Jeder Schüler kennt es und jeder Schüler hasst es wahrscheinlich — die tägliche Fahrt im Schulbus, oder besser im Hühnerkäfig.

Der Vergleich offenbart die Gemeinsamkeiten, Gedränge, stickige Luft, gerade im Sommer, ohrenbetäubender Lärm. Ob man will oder nicht, man wird stiller Teilhaber an zahlreichen Gesprächen oder Musikgeschmäckern, es sei denn, die eigenen Ohren werden durch Musik in höchster Lautstärke „geschützt“.

„Wie hält der Busfahrer das nur aus?“

Natürlich muss auch gesagt sein, dass die Uhrzeit ein entscheidender Faktor für die eben beschriebenen Extrema sind. Frühmorgens ist es wohl am schlimmsten, nachmittags lockert sich die Situation zu den untypischeren Schulschlusszeiten etwas auf. Doch am Nachmittag beginnt ein anderer Kampf, das Aussteigen.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen am Fenster, vor Ihnen, hinter Ihnen, neben Ihnen, machnmal auch unter Ihnen, einfach überall andere Schüler. Und dann müssen Sie da raus! Viel Spaß! Meistens ist es zu schaffen, aber seien Sie gewiss, dass Ihre Flasche, Ihre Jacke oder der ganze Ranzen es nicht mit nach draußen geschafft haben, aber keine Angst, sie haben bereits einen neuen Besitzer gefunden.

Natürlich ist das eine sehr zugespitzte Beschreibung, aber keinesfalls unrealistisch. Nach 9 Jahren als Busreisende spreche ich aus Erfahrung.

Vor allem über gewisse Sicherheitskriterien kann man meist nur den Kopf schütteln, Schüler vor der Absperrung oder so dicht gedrängt, dass man bei einer Vollbremsung sanft in den Ranzen des Vordermannes gepresst wird-da entdeckt man viele Einzelteile wie Schnallen oder Reißverschlüsse, die man voher nie so genau betrachtet hat. Besonders schön ist auch die Erfahrung, wenn der Vordermann recht klein ist und sich ein For-You Rucksack in den Magen drückt.

Außerdem gewährleistet die Busfahrt im Hochsommer auch höchsten gesundheitlichen Komfort, ein Saunabesuch wird überflüssig.

Die Vorteile der Schulbusse sind aber nicht zu leugnen. Gerade die Umweltschonung durch diese ultimative Fahrgemeindschaft wiegt alle Nachteile auf und auch die Kontakte, die man zum Beispiel bei einem ungeplanten Zusammenst0ß knüpfen kann, sind lohnenswert.