Was ist euch wichtig an Weihnachten?

Seien wir doch mal ehrlich, den meisten geht es an Weihnachten nur noch um materielle Sachen. Die erste Frage nach den Ferien oder auch gleich an Heiligabend per Handy ist neuerdings: „Wer hat das schönste Geschenk oder das teuerste?“ Doch sollte es an Weihnachten nicht eigentlich um etwas ganz anderes gehen? Keine Angst! Ich will euch jetzt keinen Artikel über die heilige Weihnachtsgeschichte schreiben und sie euch vorsetzen. Zuweilen ich davon ausgehe, dass ihr sie gegebenenfalls im Internet noch mal durchlesen könntet!

Aber jetzt mal im Ernst — wie verbringt ihr die Advents- und Weihnachtszeit? Mit der Familie bei Lebkuchen und Kerzenschein oder mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt und am Glühweinstand — oder arbeitet jemand von euch ehrenamtlich in einer sozialen Einrichtung, zum Beispiel in einer Suppenküche? Letzteres wird nicht so oft vertreten sein. Ich selbst hege aber auch großen Respekt gegenüber denen, die jedes Jahr freiwilig ihre Zeit opfern, um anderen zu helfen.

Außerdem sollte man den Wert von Geschenken nicht nur am Kaufwert festmachen. Geschenke werden umso wertvoller, wenn sie mit Liebe ausgesucht und verschenkt werden.
Zudem ist es sehr schwer für Familien mit finanzieller Not, dem Konsumdruck standzuhalten. Wenn nämlich dann — am ersten Tag nach den Weihnachtsferien in der Schule — die Frage nach den Geschenken gestellt wird, muss man sich entweder herausreden oder man hält den fragenden und schockierten Blicken stand. Die erste Frage sollte also eigentlich lauten:  Wie habt ihr eure Weihnachten verbracht?

Jedoch kann man in der jüngere Generaton auch viel Positives sehen. Viele gehen z.B. an Weihnachten gerne in die Kirche und genießen die familiäre Stimmung bei der Christmesse. Sie freuen sich auf das anschließende Familienessen und nehmen dankend die selbst gestrickten Socken der Oma entgegen oder die selbstgebastelte Haifischzahnkette des kleinen Bruders. Von den Eltern gibt es in unserem Alter vielleicht einen eigenen Laptop, mit dem freundlichen Hinweis, dieser sei passwortgeschützt, jedoch habe man immerhin 30 Freiminuten am Tag. Da fällt einem das Danke doch leicht, auch wenn die Haifischzahnkette beim Umarmen der Eltern pikst.

Ich persönlich verbringe meine Weihnachten lieber in Ruhe. Man sollte sich nämlich gut überlegen, warum man sich an diesem Tag Stress machen muss. Denn Geschenke lassen sich zeitig besorgen und Plätzchen bekommt man auch noch beim Bäcker des Vertrauens (self made). Und freuen wir uns nicht alle mehr über ein paar selbst geschrieben Worte?

Du bist mir wichtig. Ich mag dich sehr. Ich bewundere deine Disziplin beim Joggen dieses Jahr. Oder an die kranke Oma: Ich bete für dich!

Liebe und Zuneigung lassen sich nunmal nicht kaufen. Dies merkt man vor allem an Weihnachten.

Eure Maria

„Christmas Presents“ von Mark Michaelis lizensiert unter (CC BY 2.0)