Unterdrückung, Zensur, Gewalt und Manipulation. Diese verstaubten Wörter, von denen man annimmt, dass sie nun gar nicht in unsere neue, zivilisierte Welt passen würden, sind im Iran Wirklichkeit.

Gerade jetzt, nach der „Wahl“ des neuen und alten Präsidenten sammelt das Volk allen Mut und widersetzt sich ihrem Diktator: Mahmud Ahmadinedschad. Sein Herausforderer Hossein Mussawi ist der Ursprung diesen Mutes: Er spricht über die miserablen Verhältnisse im Iran und warb im Wahlkampf für Freiheit und Gleichberechtigung. Er und seine Frau, die für die weibliche Bevölkerung im Iran eine große Rolle spielt, stehen für einen weltoffenes und an der westlichen Welt orientiertes Iran. Mehrere Millionen Iraner protestieren gegen die vermeintliche Wahlmanipulation — auch gewaltsam. Sie glauben, dass der Amtsinhaber Ahmadinedschad die Wahl manipuliert hat, schließlich hat er am Ende des Wahlkampfes allen Unterstützern von Mussawi Gefängnisstrafen angedroht. Auch im Ausland kursieren die Gerüchte, dass Ahmadinedschad die Wahl manipuliert habe. Jedoch sollte man mit dieser Aussage besser vorsichtig umgehen, da Regierungen im Ausland zweifelsohne Mussawi als künftigen Präsidenten lieber gesehen hätten, da er vorgibt den Ausstieg aus dem Iranischen Atomprogramm zu befürworten.

Momentan ist die Lage für Bürger und Journalisten im Land sehr gefährlich, da ein Demonstrationsverbot verhängt und Journalisten die Berichterstattung untersagt wurde. Der Regierung reicht dies aber noch lange nicht: Sie sperrt das Internet, schaltet das Mobilfunknetz ab und versucht damit die Kommunikation im Lande zum Erliegen zu bringen. Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist sogar Mussawi selbst unter den Mengen und ruft zu Neuwahlen auf. Zwar bezeichnet sich der Iran als eine „Islamische Republik“, jedoch gleicht die Regierungsform einer Diktatur — hingegen allen Behauptungen. Die sogenannte „Sittenpolizei“ ist eine hoch konservative Gruppe aus Personen, die durch die Straßen gehen und die Bürger kontrollieren. Auch wenn ein Kopftuch nur etwas zu weit nach hinten gerutscht ist, drohen der „Täterin“ Geld- und Gefängnisstrafen.

Doch kann man Mussawi glauben oder ist alles nur Facette? Man sollte auch Mussawi mit Vorsicht genießen.Schließlich wurde dieser von dem konservativen Wächterrat zugelassen, der aber niemals einen Kandidaten bestätigen würde, der vorhat, die muslimischen Traditionen, z.B. wie die Unterdrückung der Frau, zu brechen. Man kann nur darüber spekulieren, ob das Image von Mussawi lediglich für Propaganda im Ausland sorgen soll. Es wird sich zeigen, wie die Zukunft des Iran aussehen wird — hoffen wir auf das Beste.

 

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