Mit einer Knallgasexplosion beginnt eine der (wahrscheinlich) schlimmsten Atomkastastrophen der Welt. Während des Jahrhundertbebens in Japan (am 11. März 2011) fiel das Kühlsystem im ersten Block des AKW Fukushima aus, sodass das Notfalldieselaggregat diese Aufgabe übernahm. Nach dem Tsunami fiel auch das Dieselaggregagt aus, worauf der Kühlwasserstand um den Kern immer weiter sank, weil die Notstrombatterien nicht mehr Wasser einleiten konnten, und schließlich den Kern nicht mehr völlig umgaben. Das Wasser um den Kern dient dazu, ihn zu kühlen, dass er nicht überhitzt. Dabei kam es zu Überdruck, der abgelassen wurde, und das erste mal Radioaktivität freigesetzt wurde. Am Mittwoch kam es dann zu einer Reaktion von Wasserstoff und Zirkalloy im Reaktorgebäude bei der die Umhüllung des Reaktors fast vollständig zerstört wurde. Am Abend des selben Tages wurde bekannt, dass der zweite Reaktorblock nicht mehr gekühlt wrden konnte. Gegen Mittag des nächsten Tages (14.03.11) versuchten Technikern den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen. Das schlug fehl und es kam zu einer Explosion, der der Druckbehälter aber standhielt. Die Situation in diesem Block ist weiter instabil.

Im dritten der sechs Reaktoren im Werk fiel nach dem Tsunami ebenfalls das Kühlsystem aus und es kam zu einem Überdruck, der wie im ersten Block durch ein Ventil in die Umwelt freigesetzt wurde. Danach kam es in dem Reaktor, der laut Greenpeace wohl Plutonium enthalten soll, anscheinend zu einer Wasserstoffexplosion. Der Reaktor hielt im Gegensatz zum ersten Block der Explosion stand, doch die Versuche, den Reaktor weiter zu kühlen, mussten auf Grund zu hoher Strahlungswerte abgebrochen werden.

Die Reaktorblöcke vier bis sechs waren aufgrund von Wartungsarbeiten während des Bebens heruntergefahren. Trotzdem kam es zu einer Wasserstoffexplosion, die zwei Löcher in den Reaktor rissen. Danach kam es zu einem Feuer, das durch die Löcher drang, daraufhin lagen teilweise die Brennelemente im Kern frei. Es trat Radioaktivität aus. DieElemente wurden umgelagert, aber es brach am morgen des 16.03.11 erneut ein Feuer aus. In Block fünf und sechs ist die Situation stabil.

Nicht nur im AKW Fukushima 1 kam es zu Zwischenfällen, im 12 Kilometer entferneten Schwesterkraftwerk (Fukushima 2) gibt es zwei Reaktoren, bei denen die Kühlung ebenfalls nach dem Beben ausgefallen ist. Experten versuchen hier die Kühlung wieder herzustellen. Aber auch in den AKWs von Tokai (120 Kilometer nordöstlich von Tokio) und Onagawa gab es Zwischenfälle: In Tokai versagte eine Pumpe des Kühlsystems in Onagawa hatte es gebrannt, es kam zu überhoher Verstrahlung und der atomare Notstand wurde ausgerufen.

Die Lage in Japan ist sehr ernst und viele versuchen, das Land zu verlassen. Die Angst vor einem atomaren Supergau (wie in Tschernobyl) macht sich breit und viele Leute decken sich mit Lebensmitteln und allem Nötigen ein. Doch zu einem solchen Supergau kann es nicht kommen da die atomaren Stoffe nicht so hoch in die Atomosphäre geschleudert werden können wie in Tschernobyl.

In Fukushima droht aber eine Kernschmelze und es kann noch viel mehr Radioaktivität austreten und das Gebiet tausend Jahre verseuchen.

Nachtrag um 19:27h:
Betrifft Reaktor 3: Die Brennstäbe befinden sich in einem Becken für gerauchte Brennstäbe. Der Behälter enthält nur wenig Wasser und es tritt immer weiter Radioaktivität aus. Um den zerstörten Reaktor zu kühlen, wurde ein Wasserwerfer in Stellung gebracht und es wurde versucht, mit Sikorsky CH-47 Helikoptern (das ist der mit Tandemrotor) die Wassergefäße angehängt hatten den Reaktor zu kühlen. Diese Maßnahme musste Aufgrund von zu hoher Belastung abgebrochen werden. Wenn die Brennstäbe aber auf dem Trockenen liegen, können sie sich entzünden und es kommt zum Supergau. Experten berechneten das nur noch zwei Tage Zeit bleiben, um dies zu verhindern.