Kommunisten haben sie gesungen, Arbeiter haben sie gesungen und auch die gewaltätigen Demonstranten von Rostock-Lichtenhagen- die Rede ist von der „Internationalen“.

Verfasst wurde sie vom französischen Kommunisten Eugene Pottier, die Melodie komponierte ein Dirigent aus Lille. Bereits 1888 wurde es Hymne der Sozialistischen Internationalen, eine Vereinigung sozialistischer Parteien. Bis 1943 war die Internationale offizielle Nationalhymne der Sowjetunion.

In dem Lied wird die Situation der Menschen beklagt, die Völker sollen sich von Unrecht befreien, wobei ihnen dabei kein Kaiser , kein Gott bzw. höheres Wesen und auch kein König helfen würde. In Deutschland wurde das Lied auf den Versammlungen des SDS gesungen. Der SDS war unter Rudi Dutschke einer der Hauptakteure während der Studentenbewegung 1968.

Im anderen Deutschland, der DDR war das Lied fester Bestandteil der SED. Die Internationale war Teil des Alltags in „sozialistischen“ Ländern. Länder, die sich in einzigartigen Militärparaden selbst priesen und politische Gegner verfolgten. Die Internationale sollte als Kampflied der Bevölkerung den Kampf gegen den Kapitalismus verdeutlichen. Im Jahr 1989 als in Deutschland die Mauer gefallen war, befreiten sich die Rumänen von ihrem kommunistischen Regime und dem Diktator Nicolae Ceausescu. Er hatte das Land seit Jahren kontrollieren lassen und einen Kult um seine Person aufgebaut, als sich Widerstand regte und selbst Polizisten und Teile der Armee den Befehl verweigerten, kam es zu blutigen Auseinandersetzungen. Letzten Endes wurden Ceausescu und seine Frau hingerichtet, das letzte was Ceausescu tat, war die Internationale zu singen. Die Rumänen befreiten sich, wie die Internationale zur Befreiung aufrief.

Nach der Deutschen Einheit gab es 1992 vor allem in Ostdeutschland rassistische Übergriffe gegenüber Ausländern und Asylanten. Wie vor einigen Wochen drohte die CSU mit „dem Ende der Einheit der Union“, wie es der damalige Innenminister von Bayern, Edmund Stoiber sagte. Damals wie heute eine leere Drohung. In der Plattenbausiedlung Rostock-Lichtenhagen wurden ehemalige Gastarbeiter und Asylbewerber untergebracht. Es begann in Lichtenhagen zu rumoren, morgens sangen, so wird sich erzählt die Jugendlichen noch die Internationale, abends schriehen manche Menschen „Deutschland den Deutschen ‚Ausländer raus!“. In Lichtenhagen waren Vietnamesen untergebracht. Zu dieser Zeit gab es Flüchtlingsströme aus Jugoslawien, wo damals Krieg herrschte.

Die Internationale hat somit die Welt nicht verändert aber war dabei, wenn die Welt nicht verändert oder Länder geprägt wurden, meist jedoch geschah Schlechtes und nichts, was mit dem Klassenkampf oder der Befreiung des Menschen zu tun hatte.

Hört euch das Lied auf You-Tube an: