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Ob zur Aneignung von Wissen, als Hilfe bei Hausarbeiten und Aufsätzen, in der Uni oder an der Arbeit.. die künstliche Intelligenz, ChatGPT, wird in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt und kann ihrem Nutzer dabei die Arbeit erheblich erleichtern.

Der Chatbot ist ein textbasiertes Dialogsystem, welches innerhalb von Sekunden Aufsätze, zu unzähligen Themen und Fragen, durch erlerntes Wissen und online Informationsrecherche, erstellen kann.

Entwicklung

Entwickelt und im November 2022 veröffentlicht wurde das System von dem US-amerikanischen Unternehmen OpenAI. OpenAI ist ein kalifornisches KI-Forschungstinstitut, welches unter anderem von Tesla Erfinder Elon Musk und dem Programmierer und Investor Sam Altman gegründet wurde. Die neuste Version des Chatbots wurde mit zahlreichen Schutzmechanismen versehen, um auf Grund von vorherigen Erfahrungen schädliche und irreführende Antworten zu vermeiden.

Laut eigener Angabe spricht ChatGPT Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Deutsch, Niederländisch, Russisch, Koreanisch, Japanisch sowie einige andere Sprachen.

Trainiert wurde die KI auf Grundlage des Sprachmodells GPT‑3.5 (ebenfalls ein System von OpenAI) und mithilfe von einer Textsammlung aus Büchern, Briefen, Wikipedia-Einträgen oder auch literarischen Textsammlungen, sowie dem gesamten Gutenberg Projekt (deutschsprachige Literatursammlung), was dazu dient dem System unterschiedliche sprachliche Muster zu lernen (selbst überwachtes Lernen). Danach wurde dem System durch überwachtes Lernen beigebracht, auf vorher gestellte Fragen präzise Antworten zu geben. Als letztes wurde es durch bestärktes Lernen und einem Ranglisten-System trainiert die bestmöglichen Antworten zu erstellen.

Dennoch wird darauf hingewiesen, dass es sich bei dieser Version um eine öffentlich zugängliche Forschungsvorschau handelt, welche möglicherweise inkorrekte Informationen generieren kann.

In Zusammenarbeit mit Microsoft soll eine kostenpflichtige Version von dem System „Teams“ erschaffen werden die unter anderem Zusammenfassungen von Besprechungen erstellen kann.

Hilfe oder Bedrohung?

Doch was offen bleibt, ist die Frage, ob die künstlich Intelligenz nützlich ist oder eine Gefahr für uns darstellt.

Ob die KI nun ungefährlich oder gefährlich ist, ist unklar.

Sicher ist aber, dass, ob ins Positive oder Negative, ein solches System spürbare Auswirkungen auf unseren Alltag hat. Doris Weßels, von der Fachhochschule Kiel, erklärt zum Beispiel, Hausarbeiten ergeben keinen Sinn mehr, „wenn es nur darum geht, Wissen zu reproduzieren und nett neu zu verpacken“. Der Bot mache das Verfassen solcher Arbeiten nahezu „zu einer unerträglichen Leichtigkeit“.

Ein Hamburger Abiturient nutze den Chatbot zum Beispiel während der Abiturprüfung 2023, was einen klaren Betrugsversuch darstellt. Auch Europol untersuchte ChatGPT und warnte Ende März 2023 vor möglichem Missbrauch. Das System könne für Betrug, die Verbreitung falscher Informationen, sowie weitere kriminelle Tätigkeiten eingesetzt werden und sei ideal für Propaganda nutzbar.

Außerdem sei es laut Experten „bedenklich“, dass viele Internetnutzer Antworten nicht hinterfragen und es auf Grund von fehlenden Quellenangaben nicht möglich sei ausgehändigte Informationen auf Korrektheit zu prüfen.

Darüber hinaus führt eine Vielzahl an Parametern bei Berechnungen des Chatbots dazu, dass selbst die Entwickler keinen vollständigen Überblick über die einzelnen Vorgänge haben.  Solche Berechnungen werden deshalb auch als „Blackbox“ bezeichnet, da äußerlich nur Ein- und Ausgabe erkennbar sind.

Fazit

Die einen nutzen die künstliche Intelligenz zu Ihrem Vorteil, während andere eher distanziert von der Idee des Chatbots sind oder sich sogar gänzlich davon bedroht fühlen. Eindeutig ist allerdings, dass die Erfindung einen großen Fortschritt hinsichtlich künstlicher Intelligenz und Forschung darstellt.

Jolina Blum (E2)