Gruppenbildungen in Klassen. Das hat sicher schon jeder erlebt. Manchen Schülern schadet es nicht, weil sie selbst zusammen mit ihren Freunden eine Gruppe bilden. Manchen jedoch schon, weil sie ausgegrenzt und somit psychisch belastet werden. Die Frage ist: Wie kann man negative Gruppenbildungen aufhalten?

Meistens passieren Gruppenbildungen in den 7. Klassen. Die Schüler sind 12 und 13 Jahre alt und kommen langsam in die Pubertät. Sie lernen ihre Interessen und Stärken kennen, bilden Freundschaften mit anderen Schülern, die entweder die ähnlichen Hobbys haben oder die sie einfach sympathisch finden. Die Bildung der Gruppen ist also auch positiv, da man sich von seinen alten Gruppen lösen kann und in seinen anderen Klassenkameraden neue Freunde findet, obwohl man mit ihnen in den letzten Jahren keinen großartigen Kontakt hatte.

Gefährlich wird es erst, wenn sich neue Gruppen bilden und andere ausgegrenzt werden. Gründe dafür sind oft Meinungsverschiedenheiten. Aber es werden auch Schüler ausgegrenzt, die entweder keine Markenklamotten tragen oder neu in die Klasse gekommen sind. Selbstverständlich kann man nicht mit jedem Menschen Freundschaft schließen. Was man jedoch tun kann, ist, einen außen stehenden Schüler in seine Gruppe aufzunehmen. Der erste Eindruck zählt nicht immer, weshalb man erst über einen Klassenkameraden urteilen kann, wenn man ihn genauer kennen gelernt hat. Durch diese Methode, die wir eben beschrieben haben, kann man herausfinden, ob er ein Freund

werden könnte oder nicht. Es gibt Möglichkeiten, negative Gruppenbildungen zu verhindern, sodass sie möglichst ohne seelische Verletzungen stattfinden. Man sollte versuchen, auf Außenstehende zu achten und sie freundlich anzusprechen.

Zu diesem Thema haben wir zwei Schülerinnen, ein Elternteil und zwei Lehrer interviewt. Was diese von Gruppenbildung in Klassen halten, erfahrt ihr hier:

Interview

Harald Hahn (Elternteil), Sarah Hahn (6G3), Teresa Koch (10R2), Nils Knutzen (Musik und Französisch), Bettina Arndts-Giese (Kunst und Werken)

Wie findest Du/ finden Sie Gruppenbildung?

Harald Hahn: Es kommt immer darauf an, ob Schüler ausgegrenzt werden oder nicht. Die Gruppenbildung ist nicht auszuschließen und wenn man neue Freunde findet, ist sie gut.

Teresa Koch: Ich finde die Gruppenbildung nicht gut, weil der Kontakt mit den Freunden abbrechen kann und man sich gegenseitig bekriegt.

Nils Knutzen: Ich finde die Gruppenbildung selbstverständlich nicht gut, weil manche Schüler ausgeschlossen werden. Das gefährdet ihren Lernprozess.

Bettina Arndts-Giese: Man kann Gruppenbildung nicht verhindern, aber es ist schlimm für einen Schüler, wenn er ausgegrenzt wird.

Gibt es die Gruppenbildung in Deiner/Ihren Klasse/n?

Sarah Hahn: Nein. Wenn zum Beispiel Gruppen aufgeteilt werden, läuft alles normal und geordnet ab.

Teresa Koch: Bei uns findet Gruppenbildung statt. Klassenkameraden grenzen sich unauffällig von den anderen ab.

Nils Knutzen: In den Klassen, in denen ich unterrichte, ist Gruppenbildung vorhanden. Ich versuche die Leute zu finden, die andere ausgrenzen, um mit ihnen darüber zu reden.

Bettina Arndts-Giese: Die Gruppenbildung findet auch in den Klassen statt, die ich unterrichte. Dort ist die Streitschlichtung auch ein Thema und ich ermuntere die Schüler zu einem Gespräch. Manchmal tragen die ausgegrenzten Schüler leider selbst die Schuld, weil sie sich gar nicht erst mit den Anderen verstehen möchten. Auch ihnen versuche ich zu helfen.

Wie verhalten sich die einzelnen Schüler in den Klassen, in denen es zur Gruppenbildung kommt?

Teresa Koch: Meistens streiten sich die Schüler.

Nils Knutzen: Die Schüler schieben die Schuld hin und her und es ist schwer, den Verursacher für die Gruppenbildung zu finden.

Bettina Arndts-Giese: Manche Schüler sind gesprächig. Es gibt aber auch Schüler, die gefrustet sind und nicht darüber sprechen wollen.

Wie findest Du/finden Sie es, wenn sich Gruppen zusammenschließen und versuchen einen fertig zu machen?

Harald Hahn: Natürlich nicht gut. Man muss demjenigen, der ausgegrenzt wird, helfen. Aber man sollte lieber ein paar Freunde mitnehmen, weil die Gruppe sonst auch den helfenden Schüler beschimpft.

Teresa Koch: Nicht gut. Man sollte zu ihm gehen und ihm helfen.

Nils Knutzen: Selbstverständlich schlecht. Man muss gegen Mobbing vorgehen und den Schülern helfen.

Bettina Arndts-Giese: Schlecht. Man muss zu der Gruppe hingehen und sie versuchen zu stoppen.