Unter lautem Dröhnen des Rolls-Royce Triebwerkes Trent-900 (2,95 Meter Durchmesser) setzt der Airbus A380-800 (bis zu 346.3 Mill. Dollar Stückpreis) Frankfurt am Main der Lufthansa auf der vier Kilometer langen Landebahn am Flughafen Frankfurt auf.

Nach dem Ausrollen fährt er langsam zu dem extra für ihn konstruierten Gate mit doppelstöckigem Gangway. An Bord der Maschine aus Tokio (hier herrscht von Frankfurt aus regelmäßiger Flugverkehr) haben bei der Lufthansa-Maschine bis zu 526 Passagiere Platz.

Jedoch ist bei anderen Bautypen des A380 das Platzangebot noch viel größer. Es gibt Maschinen, da haben zum Beispiel in der Economy-Klasse bis zu 853 (!) Passagiere Platz. So viel Platz gibt es nur durch gigantischen Ausmaße des A380: Mit seiner Länge von 72,3 Metern ist er nicht das längste, aber dafür das höchste Flugzeug: 24,1 Meter. Das ist so hoch, dass das Leitwerk bis bis zum zehnten Stock eines Hochhauses reichen würde. Der Rumpf hat einen Durchmesser von 8,40 Metern (mit den zwei Passagierdecks). In dem Frachtraum passen bis zu 38 LD3-Frachtcontainer (2,01*1,53*1,63 Meter).

80 Prozent des Tankinhalts befinden sich in den Flügeln, die eine Gesamtspannweite von 79,8 Metern haben. Die restlichen 20 Prozent werden am Ende der Flügelwurzel unter dem Rumpf aufbewahrt.  Insgesamt befinden sich im Tank 256.000 Liter Kerosin. Das erlaubt einen Nonstopflug von Frankfurt nach Tokio bei einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0,85 (917,39 km/h). Bei dieser Geschwindigkeit dauert der Flug über 13.000 Kilometer von Frankfurt nach Tokio 14 Stunden. Die Dienstflughöhe des A380 beträgt 13.100 Meter. Damit es nicht langweilig wird, ist jeder Sitz in der Economy-Klasse mit einem kleinen Bildschirm zum Fernsehengucken ausgestattet. Außerdem kann man mit Hilfe der Außenbordkameras nach draußen schauen.

Auf den Sonderkomfort für Passagiere hat die Lufthansa verzichtet, aber die Fluggesellschaft Fly Emirates hat (fast) allen möglichen Schnickschnack eingebaut: Flachbildschirme, Mini-Bar am Sitzplatz und eine normale Bar. Dazu können die Sitze in 2 Meter lange Liegen per Knopfdruck umgewandelt werden. In den Maschinen der Fluggesellschaft kann man vor Abflug oder im Flug eine Dusche oder ein Bad im Whirlpool nehmen.  Für frische Luft an Bord sorgt ein Gerät, das alle 20 Sekunden die Luft vollständig durch neue ersetzt.

Die Lufthansa hat erstmals in ein Flugzeug ein Urinal eingebaut.  15 Maschinen hat die Lufthansa bestellt, von denen schon drei ausgeliefert sind. Seit September 2010 gibt es auch eine Linie nach Singapur und Johannesburg. Der A380 scheint ein Welterfolg zu werden, denn es wurden schon 240 Maschinen bestellt, davon wurden schon 43 ausgeliefert. Einen Großteil davon hat Emirates bestellt (90 Maschinen), davon sind schon 15 ausgeliefert.

Zum Vorfall des Qantas Fluges QF34 am 4.November 2010

Am 4. November des letzten Jahres musste ein Airbus A380-800 der australischen Fluggesellschaft Qantas auf dem Flughafen von Singapur notlanden. Das Flugzeug kam mit 459 Passagieren von London und legte einen planmäßigen Zwischenstopp in Singapur ein. Nachdem die Nancy-Bird Walton wieder gestartet war, wurde nach kurzer Flugzeit die indonesische Insel Batam überflogen, als beim Triebwerk Nummer 2 (inneres Triebwerk der Backbordseite) die Turbinenscheiben der Mitteldruckturbine zerbrachen, die umherfliegenden Teile explosionsartig austraten und die Tragfläche beschädigten. Dadurch kam es zu Löchern in der Tragfläche und Lecks in zwei von elf Kerosintanks. Daraufhin beschlossen die Piloten nach Singapur umzukehren, um eine Sicherheitslandung durchzuführen. Da die Hydraulik des Triebwerks und des Flugzeuges durch die Splittergeschosse schwer beschädigt worden war, konnten die Auftriebshilfen nicht mehr bedient werden. Das Fahrwerk musste mit Notsystem ausgefahren werden. Des Weiteren konnte das Fuel Dumping durch den Teilausfall der Hydraulik nicht aktiviert werden. Das ist eine Vorrichtung zum Ablassen von überflüssigem Kraftstoff, der bei einer Not- oder Sicherheitslandung den Flieger bei der Landung mit Übergewicht nur behindern würde (Das Kerosin wird direkt in der Luft über einer möglichst wenig bewohnten Landschaft abgelassen). Diese Vorrichtung ist nötig, damit der Superflieger unbeschadet landen kann. Doch es kam noch schlimmer: Die Trimmung fiel ebenfalls aus. Da diese Systeme nicht funktionierten, musste der A380 mit 50 Tonnen „Übergewicht“ und Schieflage (10 Tonnen Gewichtsunterschied der beiden Tragflächen) landen. Da die Hydraulik des Gegenschubs ebenfalls beschädigt wurde, musste der Flieger ohne den Gegenschub landen, der 30% der Bremskraft erzeugt. Die Maschine wurde also nur durch Bremsklappen zum Stillstand gebracht. Dabei wurde die ganze Länge der Landabahn (4000 Meter) benötigt. Da sich ein Triebwerk nicht vom Cockpit aus ausschalten lässt, musste die Flughafenfeuerwehr das Triebwerk mit Löschschaum zum Stillstand bringen. Dass es nicht zu einer Bruchlandung oder sogar zu einem Absturz kam, ist der fliegerischen Klasse des Piloten Richard de Crespigny und viel Glück bei den physikalischen Gesetzen zu verdanken. Das Unglück ist auf ein fehlerhaftes Lager zurückzuführen, das zu wenig geschmiert wurde. Da das Lager nicht ausreichend eingeschmiert wurde, trat Öl aus, welches sich überhitzte und die Aggregatteile zum Brechen brachte. Bei dem Triebwerk handelte es sich um eine ältere Baureihe als bei den anderen. Die alte Baureihe neigte in der Vergangenheit schon oft zu Fehlern. Der Hersteller Rolls-Royce ließ daraufhin alle Triebwerke prüfen und riet den Fluggesellschaften die fehlerhaften Aggregate auszutauschen.

Für den A380 ist auch eine größere Variante geplant, die bis zu 920 Passagiere aufnehmen können soll. Außerdem ist eine Transportversion in Entwicklung, die bis zu 150 Tonnen Gewicht auf einer Strecke von mehr als 8000 Kilometern befördern kann.