Barack Obama, erster farbiger Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, mächtigster Mann der Welt und bei seinem Regierungsantritt 2008 Hoffnungsträger seiner Nation und der ganzen Welt.

Zunächst hatte sich auch alles mehr als positiv entwickelt. 2009 die Bestätigung durch den Friedensnobelpreis für Obama. Das Nobelkomitee bezeichntete ihn als Mann, dessen „außergewöhnlichen Bemühungen die Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern stärken“. Auch im folgenden Jahr gelang dem Präsidenten eine Leistung, die als herausragend angesehen wurde: die Durchsetzung der Gesundheitsreform. Der Weg dahin war nicht einfach. Die Demokraten Obamas, denen diese Reform sehr am Herzen lag, mussten sich lange mit den Republikanern auseinandersetzen. Nach dem knappen Sieg dann der Protest auf republikanischer Seite. Sie kritisierten nicht nur die hohen Kosten, die die Sanierung des Sektors mit sich bringen würde, über 900 Milliarden Dollar. Darüber hinaus wäre die Reform als Regierungstyrannei anzusehen, die die Bürger stark in ihrer Freiheit einschränken würde.

Und das im Land der Freiheitsstatue und unbegrenzten Möglichkeiten!

Obama dagegen betonte den Erfolg, einen Anstieg der Versicherten von damals 83% auf voraussichtlich 95% der US-Bürger und eine Grundversicherung als Pflicht, um eine bessere medizinsche Versorgung gewährleisten zu können.

Heute sehen wir ein Land, in dem sich die Bevölkerung gegen ihre eigene gesundheitliche Versorgung wehren will — juristisch.

Die Republikaner wollen die Reform vor Gericht bringen. Die Argumentation: „Die Bürger dürfen nicht zu einer Versicherung gewzungen werden“.

Der Wandel hat scheinbar begonnen und er rüttelt kräftig am Thron Obamas.

Das Land in der totalen Schuldenkrise, die Gesundheitsreform in Gefahr. Obama wird erdrückt von der Last der Verantwotung. Kritik wird vor allem an seiner Wahlkampagne 2008 geübt, die mit dem Slogan „Yes, we can“ versprach, den Problemen des Landes Herr zu werden und in Richtung eines „besseren“ Amerikas zu starten. Als Projekte, denen er dabei besondere Beachtung zukommen lassen wolle, sprach Obama neben der erwähnten Gesundheitsreform noch den Klimawandel und den Abzug des Militärs aus Afghanistan an, voller Euphorie, mit vereinten Kräften alles zum Guten wenden zu können.

Die Realitiät hat die Nation schnell eingeholt und gipfelte in der Schuldenkrise, die sich auf die ganze Welt ausgewirkt hat und nur knapp am vergangenen „schwarzen Montag“ an der totalen Kathastrohe vorbeigeschwappt ist.

Die Staatsverschuldung der USA beträgt momentan 14,3 Billionen Dollar, beinahe 100% des Bruttosozialproduktes, also dem jährlichen Wert aller Produkte, Dienstleistungen und Investitionen einer Volkswirtschaft. Um das Haushaltsdefizit auszugleichen, musste in den vergangenen Wochen eine schnelle und effiziente Lösung gefunden werden. Die Demokraten sahen den Ausweg in einer Ausgabenkürzung und höheren Steuern für die reicheren Bürger. Auf der anderen Seite standen die Republikaner, die Einsparungen im Bereich des Sozialsystems forderten. Der Konflikt schien in eine Katastrophe zu münden, die jedoch wie schon erwähnt, noch abgewandt werden konnte, als sich beide Seiten auf einen Kompromiss einigten, der die Anhebung der Schuldengreze auf 16,3 Billionen Dollar und Sparmaßnahmen in vielen Bereichen beinhaltete.

Dieser Entschluss wird unterschiedlich bewertet. Die einen hoffen auf eine langfristige Besserung der Situation, aber andere prognostizieren nur eine vorläufige Pause zum Aufatmen und eine Verschärfung der Lage durch den Teufelskreis der Sparmaßnahmen.

So stellt sich die Frage an den Präsidenten und an die ganze USA:

„Can you?“ – schafft ihr das wirklich?