Was sich zunächst einmal anhört wie ein schlechter Scherz in Informatikerkreisen, wird langsam aber sicher zur Tatsache: Das herkömmlich verwendete System IPv4 bietet ziemlich genau 2 hoch 32 verschiedene Kombinationen, aus denen die so genannte Internet-Protokoll Adresse bestehen kann. Das macht etwas weniger als 4,3 Milliarden Adressen, was als erstes unglaublich viel erscheinen mag, aber bei einer Weltbevölkerung, die vorraussichtlich Neujahr die 7 Milliarden-Grenze knackt, nicht einmal eine Adresse für jeden garantiert.

Das Ganze lässt sich etwas anschaulicher beschreiben. Die IP-Adressen sind in etwa mit Telefonnummern oder herkömmlichen Adressen zu vergleichen. Wenn ich jemandem anrufen oder einen Brief schreiben möchte, brauche ich dazu dessen Nummer oder gleich die ganze Adresse. Genauso verhält es sich mit Computern, Handys,Tablets und der Gleichen. Also ist für den Datenaustausch im Internet ( z.B. ICQ, Skype, Downloads,…) die Adresse des Empfängers und des Senders von Nöten. Die einzigen Unterschiede zu den herkömmlichen Postadressen bestehen jedeglich darin, dass eine IP-Adresse nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist und ein Netzwerk, d.h. mehrere PCs gleichzeitig anwählbar sind, sie also eine gemeinsame Adresse besitzen.

Falls aber die Kombinationen einmal nicht mehr reichen sollten, könnte es passieren, dass es zum Glücksspiel wird, ob man nun das Internet benutzen kann oder nicht, denn bei jedem Onlinegehen erhält man solch eine Nummer. Gibt´s die aber nicht mehr, wars das auch mit Surfen, Spielen und Kommunizieren. Im Zeitalter von Online-Banking und Social Networks undenkbar.

Damit all das nicht passiert, wird bald auf das IP Version 6, kurz IPv6 System umgestellt. Dafür muss man selber nichts tun, der Computer macht das automatisch. Der Vorteil: Es wird ab diesem Tage 2 hoch 128 verschiedene Adressen geben, was die unglaubliche Zahl 340 Sextellionen ergiebt. Umgerechnet ergiebt das etwa 6,5 mal 10 hoch 28 Adressen pro Kopf ( das ist eine 65 gefolgt von 27 Nullen ) oder 667 Billiarden Adressen pro Quadratmillimeter  (!) der Erdoberfläche.
Damit wird der Bedarf aller Wahrscheinlichekeit für immer Gedeckt sein. Was bleibt ist die Erkenntnis, das mit dem rasanten Anstieg der Erdbevölkerung auch alles andere mitwachsen muss. Im diesem Fall ist dies noch möglich, aber wenn man erst an den Nahrungs- und Energiebedarf der Zukunft denkt, kann einem durchaus schwindelig werden.