Mit der Vorstellung der neuen World of Warcraft Erweiterung „Mists of Pandaria“ entfacht auch die Diskussion um die Suchtgefahr auf ein neues. myXPress-Redakteur Max Grede bezieht Stellung.

World of Warcraft, meist WoW abgekürzt, bedeutet „Welt des Krieghandwerks“ und ist ein Massively‑,  Multiplayer‑,  Online‑,  Role-Playing-Game, kurz MMORPG. Auf deutsch bedeutet das Massen‑,  Mehrspieler‑, ‑Online‑, und Rollenspiel. Das Spiel wurde von Blizzard entwickelt und erschien bereits 2004. In den Jahren darauf erschienen zahlreiche Erweiterungen. Auch heute ist World of Warcraft ein sehr beliebtes Rollenspiel.

Im Spiel gibt es mehr als 9000 Quest (Aufgaben), die der Spieler erledigen kann. Für das Abschließen dieser Aufgaben gibt es neue Items (Gegenstände), virtuelles Geld, neue Ausrüstungsgegenstände und Erfahrungspunkte. Wenn der Spieler eine bestimmte Anzahl von Erfahrungspunkten gesammelt hat, steigt er eine Stufe auf. Mit dem Grundspiel kann man maximal Stufe 60 erreichen. Durch die Erweiterungen Stufe 85.

Für einen Spieler gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich einen Charakter zu erstellen. Man muss sich für eine von zwei Fraktionen entscheiden und dann ein bestimmtes Volk auswählen, wie zum Beispiel Orks, Elfen, Trolle, Menschen oder Zwerge. Dann kann man Berufe auswählen, die dem Spieler im Spiel helfen sollen. Mit Hilfe der Berufe kann man sich heilen oder Rüstungen bauen. Mehrere Spieler können sich zu einer Gilde zusammenschließen.

 

 

Eine der zwölf Rassen im Spiel: Nachtelfen. Bild: SobControllers (unter CC BY)

Es gibt eine Möglichkeit sich Gegenstände in einem Auktionshaus für virtuelles Geld zu kaufen. Allerdings hat sich außerhalb des Spiels ein Handel mit echtem Geld entwickelt. Hauptsächlich in China sind Firmen entstanden, bei denen Menschen durch sehr langes Spielen und unter unmenschlichen Bedingungen Gegenstände erspielen, die dann von der Firma verkauft werden. Es ist sehr umstritten, ob solche Geschäfte legal sind. WoWverbietet solche Geschäfte jedenfalls und droht mit Accountsperrungen.

 

„Blizzard“ hat die Spieler fest im Griff.
Quelle: Blizzard® Entertainment

Wenn man World of Warcraft einmal gekauft hat, muss man monatliche Gebühren zahlen, die etwas mehr als zehn Euro kosten. Es gibt aber auch noch weitere Möglichkeiten für WoW Geld auszugeben. Man kann für Geld den Charakter auf einen anderen Account übertragen, seinen Charakternamen ändern oder das Charakteraussehen verändern.

Soweit zum Spiel. Aber gibt es auch Probleme? Viele denken das schon. Wie bereits erwähnt, gibt es diesen Handel mit echtem Geld. Dort werden oft Menschen gezwungen World of Warcraft zu spielen. Viele Menschen sind der Meinung, dass es auch noch andere Probleme gibt, wie zum Beispiel Vernachlässigung der Schule oder der Freundschaften. Einige sind der Ansicht, dass World of Warcraft ab 18 freigeben werden müsste, weil es eben diese hohe Suchtgefahr gibt. Im Moment ist WoW ab zwölf Jahren freigegeben.

Die Angaben, die jetzt folgen, habe ich von Internetseiten, bei denen es Beriche über World of Warcraft-Süchtige gibt. Ich habe sehr oft gelesen, dass ein Freund einem anderen empfiehlt WoW auszuprobieren. Viele machen das, weil es inzwischen sogar die Möglichkeit gibt World of Warcraft bis Stufe 20 kostenlos zu spielen oder weil sie gerade nichts zu tun haben. Nach ein paar Monaten fühlen sich manchmal Freunde, Familie, Bekannte oder die Freundin von dem Neueinsteiger in die WoW-Welt  sehr vernachlässigt. Der Spieler hängt oftmals viel länger am Pc als vorher.

„Nur noch diese eine Quest. Dann hör ich auf!“

Die Quests ziehen den Spieler immer tiefer in das Spiel hinein. Viele denken: „Nach dem Quest höre ich auf. Diese Waffe will ich noch finden. Ich muss mich noch verbessern.“ Oft ist danach aber trotzdem noch nicht Schluss. Das führt zu mehrstündigen Spielsessions am Tag. Bis tief in die Nacht. Das führt wiederum zu  schlechten Noten in der Schule, weil der Spieler nichts mehr lernt.

Und an Weihnachten? Klar, da verbringt man den Abend in der Community und macht sich gegenseitig Geschenke.

Manche hören erst nach mehreren Jahren auf zu spielen. In der Zeit bricht oft der soziale Kontakt zu anderen Menschen ab. Doch das macht vielen auch nichts. Es gibt ja immer noch die World of Warcraft-Community, in der sogar an Weihnachten einige Spieler online sind und sich Geschenke in Form von Waffen oder Rüstungen machen.
An Wochenenden ist für Abhängige das erste, was sie morgens machen, den Computer anzuschalten.

Ich finde, dass jedem selbst überlassen bleiben sollte World of Warcraft zu spielen. Man sollte sich dann aber ein Limit setzen. Aber auch die Eltern sollten aufpassen, wenn man noch nicht volljährig ist. Man kann ja eigentlich frühzeitig erkennen, ob man nach dem Spiel süchtig ist.
Allerdings fände ich es besser, wenn das Spiel erst ab 16 wäre, weil es meiner Meinung nach für Zwölfjährige nichts ist. Gerade wegen der Suchtgefahr und wegen der Gewalt. Ich hatte mir mal überlegt, das Spiel zu kaufen, bin jetzt aber froh, dass ich es nicht gemacht habe, nachdem ich diese „Suchtberichte“ gelesen habe. Ich glaube, das Gefährliche an World of Warcraft ist, dass man immer besser werden kann: noch mehr Quests erledigen, noch bessere Rüstungen finden, noch stärkere Waffen erkämpfen, noch eine Stufe aufsteigen und noch viel mehr.
Doch das alles soll nicht heißen, dass WoW ein schlechtes Spiel ist. Es hat mehrere Auszeichnungen bekommen und kann viel Spaß machen. Man sollte nur aufpassen und es nicht übertreiben.

Als ich für meinen Artikel recherchiert habe, bin ich auf die Geschichte von Andy gestoßen. Darin beschreibt er, wie sehr sich sein Leben durch den Kauf des Spiels verändert hat – und wie drastisch.

Im Internet findet man noch viele weitere dieser Berichte. Dies ist zwar ein besonders extremer Fall, aber kein Einzelfall von WoW-Sucht.  Mich würde interessieren, was ihr davon haltet. Von dem Bericht über die WoW-Sucht (siehe Link), von World of Warcraft.

Und, was sagst Du dazu?